Kapitel 1, Anna und Numba

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  Wohlgeformte, feingliedrige Finger umfassten die Kante der Bettdecke und zogen diese noch weiter auf Annas Seite. Numba lag schon eine ganze Weile wach und die frostigen Außentemperaturen drangen mittlerweile ungehemmt in das Doppelzimmer der Turmtaverne vor. Er wagte nicht, sich zu bewegen und dadurch dieses magische Geschöpf zu wecken, das neben ihm lag und gerade wohlig grummelte. Dieses, für den jungen Maraskaner traumhaft-zarte und überderische Wesen, hatte ihn nach allen Rahja gefälligen Künsten verführt und ihm die schönste Nacht seines bisherigen Lebens beschert. Und doch war in der vergangenen Nacht eine Seite an Anna durchgekommen, die ihn doch gehörig erschreckt hatte. Ein wohliger Schauer, aber doch gleichsam ein Blick durch einen Schleier, hinter eine mühsam aufrecht erhaltene Fassade, die die junge Frau umgab. Sie wirkte auf ihn irgendwie… innerlich zerrissen?
  Numba schaute an sich herunter, blickte auf die getrockneten Wonnen der wahnsinnig sinnlichen Nacht, die sich im gedämpften Laternenlicht deutlich auf seinen dunklen Schenkeln und seinem muskulösen Bauch abzeichneten.
  Plötzlich richtete sich Anna auf, ihr Nachthemd verhüllte wenig von ihrem anmutigen Körper mit den kleinen, festen Brüsten, die er in der vergangenen Nacht gar nicht mehr hatte loslassen wollen. Doch irgendwie fühlte er sich… missbraucht? Ausgenutzt? Er konnte es nicht in Worte fassen.
  Er genoss jeden Moment der Gegenwart dieses Rahja gefälligen Wesens, so ungemein mehr als jeden einzelnen Augenblick seines Lebens bevor. Innerlich verzehrte er sich nach einem neuerlichen Liebesakt mit ihr und der Anblick ihres Rückens, als Anna sich das dünne Nachthemd auszog und dann vorgebeugt im Rucksack nach ihrer seidenen Unterwäsche suchte, ließ ihn vor Erregung schier platzen. Er konnte nicht mehr an sich halten, stöhnte auf und bekam gerade noch die Decke über sein Malheur gezogen, als Anna sich umdrehte und ihn kokett angrinste.
  „Da hattest du es aber eilig, mein Großer.“, raunte die Magierin, als sie sich neben Numba aufs Bett setzte und sanft seine Stirn streichelte. „Gleich geht die Sonne auf und diese herrliche Nacht wird vorbei sein. Danke, es war schön mit dir!“
  Anna beugte sich vor, küsste ihn zärtlich auf den Mund und schulterte dann, lediglich in ihre Unterwäsche gehüllt, ihren Rucksack. Bevor sie das Zimmer verließ, öffnete sie noch das Fenster und die ersten Sonnenstrahlen trafen die Augen des jungen Maraskaners. Kaum war die Adepta gegangen, verflog der Zauber der Nacht und der junge Krieger fühlte sich mit einem Mal schlapp und ausgelaugt. Ermattet fehlte ihm die Kraft, sich zu erheben und er versank in einen traumlosen Schlaf.