Kapitel 6, Anna und Sumudan in Kannemünde
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Anna folgte Sumudan sofort hinaus in den Flur und holte ihn in der Eingangshalle ein. Dort legte sie ihre linke Hand auf seine Schulter. „Weißt du“, begann sie in einem weiblich sanften Tonfall, der selbst ein trotziges Kind beruhigen würde, „was du da gerade gesagt hast, das stimmt. Du hast Recht, so sollten wir alle denken. Doch ich habe schon zu viel erlebt, Sumudan. Ich habe oft so gehandelt, wie es im Sinne deiner Rede wäre, doch es hat mir nur Schmerzen eingebracht und mit jedem Ruhm, kam auch dessen Schatten. Wie oft musste ich mich schon der Praioten erwehren, Hexenjäger, die jeden verbrennen der ihnen auch nur verdächtig ist. Die Menschen sind es einfach nicht wert, dass man ihnen hilft. Der Dank der Welt sind die Scheiterhaufen und ein Dolch im Rücken.“ Mittlerweile lagen Annas Hände auf beiden Schultern des Maraskaners und streichelten dann sanft an seiner kräftigen Brust hinunter, bis sie zärtlich seine Taille umfassten. „Bitte versteh mich, wir müssen nach Unau und diese Händler bieten uns eine schnelle Reise dorthin an, ob Du das Geld nimmst und es dann einem guten Zweck zuführst, das liegt bei Dir.“ Sumudan ließ sich von Anna schnell besänftigen, was sicherlich nicht nur an der ungewohnten Nähe zwischen ihnen lag. „Du hast sicherlich Recht, Nazir wird schon noch merken, dass er auf dem Holzpfad ist, der nie und nimmer durch den Regenwald führt. Geschweige denn heil durch die Wüste. Sollen sie sich doch bezahlen lassen, Hauptsache wir kommen hier schnell weg!“, lenkte er friedlich ein.