Kapitel 4, Eleon rettet die Trutz von Neersand

Aus nv-wiki.de
Version vom 4. Oktober 2019, 18:53 Uhr von Connar (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „ „Wie wäre es, wenn wir sie auf eine Distanz herankommen lassen würden, auf der unsere Geschütze sie treffen können und ich sie dort durch einen Gegen…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
   „Wie wäre es, wenn wir sie auf eine Distanz herankommen lassen würden, auf der unsere Geschütze sie treffen können und ich sie dort durch einen Gegenwind zu halten versuche? Ich verstehe nicht viel vom Kampf auf See, doch ich denke, wir hätten dadurch einen Vorteil. Allerdings…“, Eleon stockte kurz und gab dann kleinlaut zu: „So etwas habe ich noch nie gemacht.“
  Gerade als Rondrik zu einem Segen der Herrin Rondra ansetzte, trat Kapitän Borsoj zu Dragomir und meldete: „Schiff klar zum Gefecht, Hochgeboren. Gleich geht es los, wir kommen in Reichweite der Feinde.“
  Der Ritter pfiff kurz durch die Zähne, schaute kurz auf die mittlerweile deutlich an Backbord aufkommende Karavelle und fragte dann: „Können wir versuchen, den Feind zu umgehen, um den bornischen Holken zu erreichen? Eleons Vorschlag hält uns den Borbaradianer vielleicht so lange vom Leib. Entweder indem er ihn magisch verlangsamt oder uns anschiebt.“
  Gerade als die letzten Gefechtsvorbereitungen auf der „Trutz“ abgeschlossen waren, luvte die „Faust“ kurz an und bestrich die Schivone mit einer ersten Breitseite. Eine große Zahl dicker Geschosse sauste mit einem dumpfen, lauten Knall auf die Gefährten und die kampfbereite Besatzung zu. „Verbrasselt noch eins!“, stöhnte Dragomir zornig auf, um dann aus voller Kehle zu schreien: „Köpfe runter, volle Deckung!“
  Zeitgleich eilte Eleon zurück auf das Achterdeck und positionierte sich so, dass er die Karavelle klar vor sich hatte. Er spürte sofort deutlich, wie sich seine Wahrnehmung erweiterte und er fast jeden Windhauch in der näheren Umgebung spüren konnte. Seine Hände vollführten jetzt leichte Bewegungen, als ob sie schwimmend durch Wasser gleiten würden. Gerade als die Geschosse der „Faust“ die Schivone fast erreicht hatten, frischte der Wind zwischen beiden Schiffen plötzlich auf und es bildeten sich Wellen auf dem Meer, die allmählich höherschlugen. Der Druide konzentrierte sich vollkommen auf seinen schwierigen Zauber und ignorierte sogar die heranrasende Breitseite.
  […]Gerade als die beiden nach achtern eilten, gelang der Zauber des Gelehrten und die feindliche Karavelle wurde von einer plötzlichen Sturmbö erwischt, schoss hilflos in den Wind und wandte der „Trutz“ einladend ihr Heck zu. Die heftigen und hohen Wellen brachen über der „Faust“ zusammen und sorgten für ein deutliches Knacken in den Spanten des borbaradianischen Flaggschiffs. Die Macht der Elemente brachte auf dem maraskanischen Schiff fast alles durcheinander und verschaffte der Schivone nach den schweren ersten Einschlägen etwas Zeit zum Durchatmen. Kapitän Borsoj gab sofort den Befehl zum Nachsetzen, um das ungeschützte Heck der abdrehenden Karavelle zu bestreichen. Eleon besaß nun die volle Kontrolle über die Naturgewalten und seine Arme vollführten Bewegungen, die eher einem friedlichen Meditationstanz ähnelten. Doch etwas war anders. Der Druide versuchte, über seine Sinne das innere Gleichgewicht der Elemente wahrzunehmen, doch dieses war kaum noch vorhanden. Das Wasser war erfüllt von Zorn, der Wind trug die kaum zu bändigende Wut weiter und suchte sich eine Ausgleichsmöglichkeit. Dies alles nahm Eleon in seinen Gedanken wahr, ohne es richtig verarbeiten zu können. Er hatte nur einen einzigen Gedanken im Kopf: Die „Faust“ im Zugriff seiner Macht zu halten und ihr bestmöglich zuzusetzen.